Die Krux mit dem BITTEN in 4 Schritten
Wir sind von Anfang an überzeugte Fans der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) nach M.B. Rosenberg und für uns gibt es keinen besseren Weg, um mit uns selbst und anderen in Kontakt zu kommen. Seit mehr als elf Jahren erleben wir Tag für Tag den Wert der GFK in unserer Beziehung, denn mit ihr können wir trotz unserer mitgebrachten „Rucksäcke“ und den darin enthaltenen Stolpersteinen immer wieder zu einem liebevollen und gleichzeitig authentischen Miteinander auf Augenhöhe finden, das wir sehr genießen. Ganz ähnlich erleben wir das Miteinander mit unseren Kindern, Enkeln, Geschwistern, Freunden und Bekannten und nicht zuletzt mit unseren Teilnehmer:innen und anderen Kund:innen.
Immer wenn es schwierig wird helfen uns die 4 Schritte der Gewaltfreien Kommunikation, um zu klären, worum es uns und dem Gegenüber eigentlich geht, was wir brauchen und wie wir dafür sorgen können, dass wir es auch bekommen.
Nur das Bitten in 4 Schritten, wie wir es in Büchern und in unser GFK-Ausbildung gelernt hatten, fiel uns häufig schwer, weil die Vorbereitung meist großen inneren Aufwand erforderte und wir selten die Energie oder/und die Zeit hatten oder uns der Aufwand unverhältnismäßig hoch erschien. Gleichzeitig waren wir unzufrieden mit diesem Zustand, denn wir wollten die GFK ja möglichst oft in unserem Alltag einsetzen. Deshalb begannen wir zu Experimentieren und suchten nach Möglichkeiten, die GFK handlicher und alltagstauglicher zu machen.
Dann, vor etwa zwei Jahren, formulierte Heinz immer öfter kurze GFK-Bitten, die bei mir, Erika, richtig gut ankamen.
So einfach und klar und sowas von FREIWILLIG waren sie. Bei ihnen fiel es mir, leicht, auch mal „Nein“ zu sagen und gleichzeitig das Anliegen von Heinz zu würdigen. Ich spürte, dass durch diese Art zu Bitten meine Bereitschaft, eine gemeinsame Lösung zu finden, sehr viel größer wurde.
Als ich dann ausprobierte, Bitten auf diese Art und Weise zu stellen, merkte ich, dass sich allein durch die Formulierung bei mir ein innerer Raum öffnete und ich dadurch auch ein NEIN besser hören und ins Verhandeln auf Augenhöhe gehen konnte. Ich traute mich immer öfter, in Situationen, in denen ich sonst eine eigene Lösung gesucht hätte, zu bitten. Hatte ich mir früher gesagt: „Lass das Bitten und wenn, dann bitte nur bei Kleinigkeiten, ansonsten mache es doch selbst oder mache klare Ansagen.“, erlebte ich das Bitten nun als wunderbare Möglichkeit, mir Unterstützung zu holen und gleichzeitig die Beziehung zu stärken.
Mit dieser neuen Freude am Bitten probierte ich dies auch in meinem weiteren privaten Umfeld aus und war angenehm überrascht von den Ergebnissen, die ich damit erzielte. Sowohl im Umgang mit meinen Enkeln als auch im Kontakt mit anderen, oft fremden Menschen, konnte ich nun viel häufiger mit Leichtigkeit und Freude bitten und damit ein anderes Verhalten meines Gegenübers erreichen.
Ermutigt durch diese Erfahrungen suchten und fanden wir zudem Wege, auch ein NEIN relativ einfach und gleichzeitig beziehungsfördernd auszudrücken, sodass auch hier eine echte Weiterentwicklung stattfand.
Inzwischen haben wir unser Know-How in unsere Seminare und Ausbildungen integriert und unsere Teilnehmer:innen berichten voller Freude und zum Teil Begeisterung, wieviel einfacher und leichter sich dadurch ihre privaten und beruflichen Beziehungen gestalten.
Jetzt freuen wir uns darauf, unsere langjährigen Erfahrungen und Erfolge mit diesen und anderen GFK-Themen auch bald an dich weiter geben zu können.
Erika & Heinz